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"Der Club der geschiedenen Frauen"

"Ich gehör auch zu diesem Club!", das war mein erster Gedanke, als ich den Titel dieses Buches las. Dass dem (zum Glück) nicht ganz so ist, konnte ich bei der Lektüre feststellen.


Rowan Beaird erzählt in "Der Club der geschiedenen Frauen" die Geschichte von Lois, einer jungen Frau, die sich von ihrem Mann scheiden lassen möchte. Heute wäre das nichts Außergewöhnliches. Mitte der 50er Jahre in den USA sah das anders aus. Um sich scheiden lassen zu können reist Lois in den Wüstenstaat Nevada. Dort muss sie sechs Wochen am Stück die Zeit tot schlagen. Auf einer Farm außerhalb von Reno. Sie ist aber nicht allein.


Die Mädchen verbringen die Zeit mit Trinken, Feiern und im Casino. Ablenkung. Von der Zukunft. Eine besondere Dynamik bekommt die Situation als Greer aus New York zur Gruppe stößt. Sie scheint aufgrund der Prominenz ihrer Familie eine Sonderbehandlung zu bekommen. Gleichzeitig stachelt sie die übrigen Frauen auf. Sie sollten ihre Zukunft unabhängig von Männern gestalten. Immer wieder fordert sie die anderen dazu auf die Regeln zu brechen bis die Geschichte eine dramatische Wende nimmt...


Die Geschichte braucht etwas um in Fahrt zu kommen. Man hätte sich die Wiederholungen der Abende in der Bar und im Casino sparen können. Hat man aber die müde Mitte des Buches durchgestanden (oder überblättert) nimmt die Geschichte im letzten Drittel eine unerwartete und spannende Wendung. Würde ich es wieder lesen? Ja. Ist es ein Buch, das mich als Person nachhaltig verändert hat? Nein.


Für "Der Club der geschiedenen Frauen" gibt es daher sechs von zehn Eheringen, die nach der Scheidung im Truckee River landen.

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